Urlaub in der Toskana
Mittwoch, 13.07.2011
An diesem Morgen ging es von Nagold aus los, Richtung Italien. Noch kurz den Öl- und Kühlwasserstand des Autos überprüft, dann waren Björn und ich auch schon unterwegs. Das Wetter war nicht so schön und darum haben wir von den Bergen in der Schweiz auch nicht sehr viel mitbekommen.
Aber kaum waren wir bei Mailand, war es nur noch schwül, was das Fahren sehr anstrengend machte.
Am Campingplatz angekommen, errichteten wir erstmal unser Zelt, das hier dann auch zum ersten Mal überhaupt aufgebaut wurde. Es fehlten Heringe und wir hatten eine Zeltstange, von der wir nicht wussten wo sie hingehörte. Also ließen wir sie einfach mal weg. Dann ruhten wir uns noch ein wenig aus bevor wir ins Campingplatzristorante gingen und ich bei einem Chianti der Campingplatzhausmarke meine erste italienisch Pizza genießen durfte.
Nachdem es dunkel geworden war, schlenderten wir die wenigen Meter zum Piazzale Michelangelo, von dem man einen genialen Blick über Florenz hat. Auf dem Platz steht auch eine Nachbildung von Michelangelos David. Nach ein paar Bierchen auf dem Platz gings dann wieder zum Campingplatz, wo wir nach einem finalen Bier ins Nest gingen.
Donnerstag, 14.07.2011
An diesem Tag war Sightseeing angesagt. Über den Piazzale Michelangelo wanderten wir hinunter in die Stadt.
Am Arno entlang ging es an den auf der gegenüberliegenden Seite stehenden Uffizien vorbei bis zur Ponte Vecchio, eine Brücke, die mit Häusern bebaut ist, welche im Erdgeschoss nur Juwelierläden beherbergen. Hinter der Brücke waren wir dann voll und ganz in der Altstadt und unser langer, aber dennoch gemütlicher Tag in der vollgestopften Stadt hatte begonnen.
Nachdem wir uns dies alles angesehen hatten, gabs erstmal eine ordentliche Pasta. Anschließend sind wir zur Chiusa San Croce gegangen und haben sie uns auch von innen angeschaut. Im Gegensatz zum Dom musste man hier nicht anstehen. In der Kirche stehen die Gräber von italienischen Berühmtheiten und Nationalhelden.
Wieder aus der Kirche draußen, bewegten wir uns wieder langsam Richtung Campingplatz, aber vorher genehmigten wir uns noch das teuerste Eis unseres Lebens. Zwei große Kugeln für sechs Euro. Es war gut aber auch viel Eis auf einmal, wo ich doch nicht so der große Eisfan bin.
Freitag, 15.07.2011
Dieser Tag sollte mehr im Zeichen des Geocachens und des gemütlich herumschlenderns stehen, also ging es los. Zuvor mussten wir aber das obligatorische Touristenfoto auf der Ponte Vecchio machen.
Hinter dem Palazzo Pitti befindet sich der Giardino di Boboli, den wollten wir uns auch ansehen. Aber wir mussten es uns dann doch noch überlegen, als wir den Eintrittspreis von neun Euro pro Person sahen. Wir entschieden uns für die Besichtigung der Gärten, die ganz schön sind, aber meiner Meinung nach einen so hohen Preis nicht rechtfertigen. Wir wanderten ein Bisschen in der Hitze des Gartens umher und freuten uns immer, wenn es einen schattigen Weg gab. Außerdem wollten wir das Naturkundemuseum besuchen, welches im Garten liegt, aber das ließen wir dann sein, nachdem wir nochmal sechs Euro pro Person Eintritt hätten zahlen sollen. So setzten wir uns gemütlich etwas oberhalb der Poseidonbrunnens in die Sonne und ließen die Zeit verstreichen bis wir uns auf den Rückweg machten.
Abends war noch eine Geocachingrunde angesagt. der Multicache befand sich an einer Kirche bei der man Treppenstufen und Zacken im Tor zählen musste, um die Koordinaten des Caches zu bekommen. Diese führten uns in ein Zypressenwäldchen, das eine Brutstätte für fiese Anopheles-Mücken war, die uns binnen kürzester Zeit aufgefressen hatten. Nach dem Fund des Caches flohen wir aus dem Wäldchen und zählten unsere Stiche. Ich kam auf 14. So geplagt begaben wir uns ein letztes Mal ins Campingplatzristorante und aßen wieder eine leckere Pizza.
Und hier noch ein florentiner Hobby:
Samstag, 16.07.2011
Jetzt war es soweit, sich von Florenz zu verabschieden. Beim Abbau des Zeltes kamen die Heringe zum Vorschein auf denen wir die ganze Zeit genächtigt hatten. Nach einem Frühstück brachen wir Richtung Ferienhaus auf. Unterwegs haben wir auch in San Gimignano halt gemacht, uns dort umgesehen und ein wahnsinnig leckers Ciabatta gegessen.
Weiter Richtung Haus ging es über eine sehr lange und sehr kurvige Straße, aber schließlich waren wir doch an unserem Häuschen mitten in der Pampa angekommen. Die Fahrt vom Dorf bis dorthin dauerte einige Zeit und man bekam es mit immer kleineren Sträßchen zu tun. Aber seht selbst:
Erstmal war Einkaufen angesagt. Auf dem Weg dorthin fiel mir ein riesengroßes Trichterspinnennetz auf, die Spinne ließ sich aber nur von hinten fotografieren.
Mit vollem Auto kehrten wir vom Einkaufen zurück und legten uns dann zum chillen raus auf den Liegestuhl und ließen uns von der Sonne verwöhnen. Dann gabs ein Spaghetti-Bolognese-Nachtessen und einen wunderschönen Sonnenuntergang. Als ich diesen fotografierte, hatte Björn direkt am Haus eine Begegnung mit einem Wildschwein. Das war so verunsichernd, dass wir den Schutz des Casa Fabio aufsuchten.
Sonntag, 17.07.2011
Der erste ganze Tag im neuen Domizil. Was machen wir denn? Ganz klar: Strand!
Montag, 18.07.2011
Jetzt war mal wieder Geocaching angesagt, aber vorher mussten wir uns nochmal mit Spülmittel eindecken, das wir zu kaufen vergessen hatten. Dann machten wir uns einen gemütlichen Mittag in der Sonne und brachen erst gegen drei Uhr auf, als die stärkste Hitze schon vorbei war. Dieses System führten wir den Rest des Urlaubs fort.
Wir brachen auf Richtung Marina di Grosseto, wo es eine für diese Gegend größere Cachekonzentration gab. Die Caches führten uns in einen Pinienwald in dem es interessante Dinge zu entdecken gab. Und jenseits des Waldes gelangten wir wieder ans Meer. An einen Strand, der der schönste der bisher gesehenen war. Auch ohne Badesachen blieben wir noch eine Weile, um die Seele baumeln zu lassen, bevor es wieder heimwärts ging, weil der Abend hereinbrach.
Dienstag, 19.07.2011
Der Dienstag war der Tag mit dem schlechtesten Wetter, das heißt: nur ca. 20°C und bedeckt und ab und zu ein leichter Regen. Deshalb sind wir nicht ans Meer gegangen, sondern haben uns einen Badesee in der Nähe angeschaut und ihn auf einem schönen Spaziergang durch die Natur umrundet. Der Lago dell'Accesa war glasklar und ich habe diesen Umstand genutzt, um ein paar Unterwasseraufnahmen zu machen.
An einer seichten Uferstelle tummelten sich viele kleine Fische, die ich unterwasserfotografiert und gefilmt habe:
Als wir wieder am Auto ankamen, setzten wir uns hinein und fuhren zu einem Weingut in der Nähe um uns mit feinen Dingen aus der Region einzudecken. So ausgestattet fuhren wir noch weiter nach Massa Marittima und schauten uns das mittelalterliche Städtchen an. Auffällig war hier der besonders hohe Anteil an deutschen Touristen, so dass man sich fast schon wieder wie daheim gefühlt hat. Und übrigens, die Caches hier sind nicht so sehr zu empfehlen.
Auf dem Rückweg haben wir nochmal bei der Trichternetzspinne angehalten und diesmal ließ sie sich auch von vorn ablichten.
Mittwoch, 20.07.2011
Weil wir es bis zu diesem Tag noch nicht in ein Fischrestaurant geschafft hatten (und es in diesem Urlaub auch nicht schaffen sollten), kauften wir uns tiefgefrorene Meeresfrüchte: Muscheln, Krabben und Seppia. Das war eine schmackhafte Soße zu den obligatorischen Nudeln.
Nachmittags gings dann wieder nach Marina di Grosseto an den Strand. Diesmal mit Badesachen. Und viel in der Sonne liegen. Wir blieben am Strand bis die Sonne untergegangen war.
Donnerstag, 21.07.2011
In dieser Nacht konnte ich schlecht schlafen und machte um fünf Uhr morgens ein Foto von Gavorrano aus dem Dachfenster.
Vormittags entdeckten wir einen Gecko am Pizzaofen, doch der war sehr flink und entzog sich vorerst den Fotografieversuchen. Erst als ich mich ganz nah an den Ofen setzte und still sitzen blieb kam er heraus und ließ sich auf den Chip bannen.
Nachmittags ging es wieder zum Geocachen an einen der laut Cachebeschreibung schönsten Strände in der Umgebung. Zu dem Strand in einer Bucht musste man zwei Kilometer vom Parkplatz durch einen Wald laufen, der randvoll mit Eidechsen war, überall raschelte und huschte es. Die Badesachen ließen wir im Auto, weil wir sie nach dem Cachen holen wollten.
Auf dem Rückweg zur Cala Violina beschlossen wir, nicht mehr zum Auto zu gehen und die Badesachen zu holen. Björn hatte seine Badehose drunter, nur ich konnte nicht ins Wasser gehen. Jedenfalls nicht tiefer als bis zu den Knien. Dafür hockte ich mich an die Wand gelehnt in die Sonne, bis es Abend war.
Zum Nachtessen gabs:
Freitag, 22.07.2011
Am letzten vollen Tag im Urlaub gingen wir entgegen unserer etablierten Tagesplanung schon vormittags aus dem Haus, damit wir abends schon zusammenpacken konnten. Wir fuhren wieder zum Lago dell'Accesa, diesmal mit Badesachen. Ich wollte Unterwasserfilme drehen, die ich hier aber wegen mangelnder Fähigkeiten nicht zeigen möchte.
Nach dem Baden legten wir uns zum Trocknen noch unter ein Pfirsichbäumchen mit unreifen Früchten und ließen uns die Sonne ein letztes Mal auf den Pelz brennen. Dann ging es nach Hause, wo wir packten und schonmal putzten, damit am nächsten Morgen, wenn wir um kurz nach fünf aufstehen würden, nichts mehr zu tun war. Mit einem letzten Sonnenuntergang in der Toskana verabschiedete sich der Tag von uns und in der Abenddämmerung konnten wir die Wildschweine aus sicherer Entfernung durchs Fenster beobachten.
Samstag, 23.07.2011
Um viertel nach fünf oder auch viertel sechs klingelte der Wecker. Wir standen auf und erledigten die letzten Dinge bevor um sechs Uhr die Schlüsselübergabe war. Um 06:07 Uhr fuhren wir los Richtung Heimat, in der es die ganze Woche über geregnet hatte. Ich bin zehn Stunden durchgefahren und nur einmal zum Tanken und Erleichtern ausgestiegen, wobei wir aber keine Zeit verloren, denn wir fuhren exakt wieder an der Stelle in den Stau vor dem Gotthard-Tunnel, die wir für die kurze Pause verlassen hatten. Abends waren wir erschöpft aber gut angekommen und dieser schöne und gemütliche, aber auch aufregende Urlaub war zu Ende.