Namibiareise 2014
Sonntag 02.03.2014
Nachdem wir die ganze Nacht hindurch geflogen waren, kamen wir früh am Morgen in Windhoek an. In der Flughafenhalle erwartete uns Heinz und so sammelte sich die Gruppe um ihn. Nach der Begrüßung und dem Gepäckverladen fuhren wir dann nach Windhoek hinein, wo wir uns zuerst die Christuskirche, das neu gebaute Unabhängigkeitsmuseum und die alte Feste anschauten. Einen Blick hinüber zum Tintenpalast konnten wir auch noch ergattern. Nach einer Stärkung im Sparmarkt fuhren wir zu unserem ersten Ziel: Die Gästefarm Elisenheim
Auf der Gästefarm machten wir es uns ersteinmal bequem. Nachdem das Gepäck auf dem Zimmer war, setzte ich mich mit einem Buch in den Garten neben den Pool in die Sonne. Später beobachtete ich noch einige Tiere bei ihrem täglichen Geschäft und machte ein paar Fotos.
Am Nachmittag bestiegen wir den Berg hinter der Farm. Unterwegs gab es wieder viele neue Pflanzen, Tiere und Dinge zu entdecken, so dass wir kaum noch aus der Begeisterung herausfanden. Doch langsam bedeckte sich der blaue Himmel mit dunklen Wolken und in der Ferne konnte man schon die ersten Regenschleier erkennen. Oben am Gipfel begann es dann auch bei uns zu regnen. Wir suchten Unterschlupf in einer Hütte, die auch zur Farm gehört und deren Rückwand aus dem nackten Fels der Bergwand besteht. Von dort hatte man einen atemberaubenden Blick in das Tal, das inzwischen in Regen getaucht war. Obwohl der Regen nicht endete, machten wir uns auf den Weg zurück zur Farm, denn dort sollte es bald Abendessen geben. Wir wurden natürlich klatschnass gegossen und Heinz sagte, das dies erst das zweite Mal in seinem Leben ist, dass er vom Regen nass bis auf die Haut sei. Aber wir wanderten fröhlich durch den Regen, denn wie wir auch von Heinz erfuhren, sind die Namibier über Regen sehr froh. Unterwegs ins Tal fand ich einen Stachelschweinstachel, den ich mir als Souvenir mitgenommen habe. Wieder im Tal ging der Weg durch ein zumeist trockenes Rivier zurück zur Farm. Aber heute war nicht zumeist. Das Rivier führte einiges an Wasser. Da ich nur ein Paar Schuhe dabei hatte, wollte ich mit diesen nicht durch knöchelhohes Wasser gehen. Also zog ich sie kurzerhand aus und ging ungefähr einen Kilometer barfuß zurück zur Farm. Dort angekommen hatte sich der Regen endlich verzogen und wir machten uns schon fürs Abendessen frisch. Eine halbe Stunde vorher setzte ich mich in einen Sessel vor dem Haupthaus, ließ mich von der tiefstehenden Sonne bescheinen und genoss mein erstes namibisches Bier, ein Windhoek Lager. Zum Abendessen gab es Elandfleisch und Gemüse.
Montag 03.03.2014
Nach dem Frühstück fuhren wir bald los, damit wir noch einiges zu sehen bekommen würden. Von der Gästefarm ging es auf einer Sandpad nach Norden bis wir an eine Stelle kamen, wo ein Wasserlauf die Piste unpassierbar gemacht hatte. Also mussten wir umdrehen. Dafür mussten wir aber den Anhänger abnehmen und nach dem Wendemanöver des Toyota Landcruisers wieder anhängen. Aber unser nächstes Ziel Okahandja erreichten wir trotzdem. Hier besuchten wir den Holzschnitzermarkt. In unzähligen Hütten und Unterständen bieten die Händler ihre Schnitzware an. Es gab alles mögliche afrikanische Wild in allen möglichen Größen. Elefanten von 5 cm bis 3 m Größe. Sehr interessant. Und noch etwas habe ich festgestellt: braune Haut ist zum Handeln viel praktischer als weiße. Die Händler haben ihre Angebote einfach in ihren Unterarm gekratzt, und man konnte die Zahlen super ablesen. So konnte ich die 500 Namdollar, die ich für ein schönes Kästchen bezahlt habe, sehr gut erkennen. Der Händler hat dabei ein gutes Geschäft gemacht, denn das waren damals 35 Euro.
Nach der Besichtigung des Holzschnitzermarktes fuhren wir noch ein wenig durch Okahandja und besichtigten alte deutsche Bauten durch das Autofenster.
Schon fuhren wir weiter zum nächten Ziel: Das Waterbergplateau. Unterwegs hielten wir noch an einem gewaltigen Termitenbau, um uns dort ein kleines Mittagessen zu genehmigen und uns ein wenig vom Fahren zu erholen. Hier flogen wunderschöne Schmetterlinge (yellow pansy - Junonia hierta) herum, die ich fotografierte.
Nach ein paar weiteren Stunden Fahrt durch dieses faszinierende Land kam das Waterbergplateau in Sicht.
Nach dem Check in im Waterberg Plateau Park und dem Bezug der Bungalows begannen wir den Aufstieg auf das Plateau. Man darf oben aber nur am Rand entlang gehen, denn das Plateau selber ist ein Naturschutzgebiet, zu dem man keinen Zutritt hat. Hier leben unter anderem bedrohte Nashörner. Der Aufstieg war echt super. Überall gab es Pflanzen und Tiere zu entdecken. Und nicht zuletzt die niedlichen Klippschliefer, oder auch Mountain Oliphant oder Dassie genannt, die auf uns heruntersahen. Oben angekommen, schauten wir auf die weite Ebene unter uns und machten viele Fotos.
Beim Abstieg kamen wir an einem der ältesten Geocaches Namibias vorbei, und an einem Grab eines Deutschen, der 1908 hier verstarb. Und plötzlich standen uns im Gebüsch zwei
Damara Dikdiks gegenüber. Ganz kleine Antilopen, die sich gut fotografieren und von uns nicht weiter stören ließen. Tolles Erlebnis! Am Abend gab es Essen im Restaurant, das
früher einmal die deutsche Polizeistation war. Ich hatte ein Oryx-Steak und einen Rock Shandy. Hier begann die Liebe zu diesem Getränk, denn fortan wollte ich (fast) nichts anders
mehr trinken...
Nach dem Essen besuchte ich Brit und Ellen auf ihrer Bungalowterrasse, wo wir gemütlich ein Weinchen tranken und uns unterhielten. Dabei kam heraus, dass Ellen, die aus Berlin kommt
meinen ehemaligen Deutsch- und Geschichtelehrer Herrn Haase kannte. So klein kann die Welt manchmal sein. Auf dem Rückweg in mein Gemach fotografierte ich noch den Orion, der hoch
am Himmel stand (Bei uns schafft er es nur im Winter gerade mal ein wenig über den Horizont) und auch zwei Dikdiks, die es sich im Gras vor meiner Haustür gemütlich gemacht hatten.
Dienstag 04.03.2014
Am Morgen bin ich früh aufgewacht und als ich vor den Bungalow trat, saßen in der Nähe Sandhühner und begrüßten den Tag. Die aufgehende Sonne
schien direkt auf die Felsen des Plateaus und tauchte es in ein rotes Licht. Das sah wunderschön aus.
Zum Frühstück saßen wir dann alle draußen in der Sonne. Das war ein klasse Start in den Tag. Danach brachen wir auf und besuchten einen deutschen
Friedhof unterhalb des Waterbergs. Hier liegen die Gefallenen der Kämpfe zwischen den deutschen und den Herero um die Polizeistation.
Dann waren wir schon wieder unterwegs "auf Pad". Nach einer Weile Fahrt über die Sandpiste machten wir am Straßenrand unter einem schattenspendenden Baum eine Pause. Diese nutzte ich, um Schmetterlinge zu fotografieren. Aber bald ging es weiter. Richtung Norden durch das Maisdreieck, das niederschlagsreichste Gebiet Namibias (so niederschlagsreich, dass es der einzige Ort im Land ist, an dem Ackerbau betrieben werden kann), fuhren wir zum Hoba Meteoriten, dem größten bislang auf der Erde gefundenen Meteoriten.
Am Meteoriten habe ich mir dann meine Lieblingsmütze gekauft, die ich fortan immer auf dem Kopf hatte.
Nach einer Stunde Aufenthalt fuhren wir weiter nach Tsumeb, wo wir uns in einem Biergarten das Mittagessen schmecken ließen.
In meinem Fall ein Avocado-Feta-Chicken-Wrap. Doch der Zeitplan war eng und so ging es nach einem Tankstop auch schon weiter
zum Otjikoto See. Dieser ist eine tiefe Doline an deren Grund Waffen liegen, die die Deutschen lieber versenkt hatten, als sie
jemand anderem zu überlassen. Ich machte mich in Begleitung von Gerd auf die Suche nach einem Cache, den ich auch rasch fand.
Dann hatte ich von dort noch einen schönen Blick auf den See. Nach der Besichtigung stiegen wir wieder ins Auto, um die letzte
Fahrt für diesen Tag anzutreten.
In der Mokuti Lodge, gleich an der Grenze zum Etosha Nationalpark angekommen, fanden wir uns in ganz schönem Luxus wieder. Die Zimmer waren in kleinen Häusern
untergebracht und es gab alles, was man benötigte, um sich pudelwohl zu fühlen.
Auf dem Gelände der Lodge gab es neben einem Reptilienzoo, den ich auch besucht habe, lauter lustige Hörnchen, die putzig überall herumsaßen und miteinander spielten.
Außerdem gab es Bonteboks, die hier eigentlich gar nicht heimisch sind, aber auf den Wiesen der Lodge wohnten. Nach einem erfischenden Bad im Pool am Abend versammelten
wir uns zu einem köstlichen Nachtessen zu dem ich mir mal wieder ein Antilopensteak gegönnt habe. Später schlief ich gut in meinem gemütlichen Bett.
Mittwoch 05.03.2014
Nach dem Frühstück ging die Safari in den Etosha Nationalpark los. Noch im Morgengrauen passierten wir das Tor und durften ab diesem Zeitpunkt nur noch in abgegrenzten oder extra gekennzeichnten Gebieten aus dem Auto steigen. Gleich zu Beginn kamen schon die ersten Tiere vor die Linse und es wurden immer mehr. Nach einem Abstecher zu einem Wasserloch, an dem sich eine Zebraherde tummelte, fuhren wir nach Namutoni, eines der drei Camps im Nationalpark. Dort hängten wir den Anhänger ab und fuhren eine Runde durch den nördlichen Teil des befahrbaren Gebietes.
Bei der Rückkehr zum Fort Namutoni machten wir eine kurze Pause in der ich mir das hier befindliche Museum über die Deutschen, die hier lebten, anschaute und natürlich auch den hiesigen Cache fand. Dann ging es wieder mit Anhänger weiter in Richtung des zweiten Camps Halali. Unterwegs machten wir an einer Raststation direkt an der Salzpfanne eine Pause, wo wir etwas aßen und auch wieder ein Cache auf mich wartete...
In Halali sollten wir diese Nacht schlafen. Nachdem ich mich in meinem Zimmer eingerichtet hatte, holte ich den Cache innerhalb des Geländes des Camps. Dieser war auf einem Hügel etwas abseits, welcher aus sehr scharfen Steinen bestand. Durch den Aufstieg musste ich ganz schön schwitzen, weshalb ich bei meiner Rückkehr gleich in den Pool hüpfte. Dort blieb ich aber nicht sehr lange, denn das Wasser war stark gechlort. Immerhin war es eine Abkühlung.
Zwei Stunden vor Sonnenuntergang fuhren wir nocheinmal auf eine kleine Abendsafari, auf der wir nocheinmal Elefanten und Impalas sahen. Da nach Sonnenuntergang keine Fahrzeuge, die nicht zum Nationalpark gehören, mehr außerhalb der Camps sein dürfen, mussten wir aber bald wieder ins Camp zurück.
Vor dem Abendessen wurde noch eine Nachtsafari angeboten, bei der ich natürlich dabei sein wollte. Bei Sonnenuntergang ging es los. Ich stieg mit Brit und Ellen in den Geländewagen. Bald war es auch schon dunkel und der Guide leuchtete mit einer roten Lampe in die Wildnis. Durch die rote Lampe werden die Tiere nicht so sehr geblendet und sind dadurch keine leichte Beute für Raubtiere. Im Schein der Lampe sahen wir etliche Tiere. Zusätzlich zu den unten abgebildeten, waren da noch zwei Speikobras und eine Nashornkuh mitsamt Kalb, die von zwei Bullen umworben wurde. Dieses spielte sich aber weiter entfernt ab so dass man nur gelegentlich einen Blick auf ein Tier und dann meistens auf sein Hinterteil erhaschen konnte. Zu hören war das ganze Getue im Busch jedoch bestens. Außerdem habe ich auf der Nachtsafari gesehen: Blitze in der Ferne, eine große Sternschnuppe und ich habe das Sternbild Kreuz des Südens erkannt, obwohl ich es nie zuvor gesehen hatte. So eindeutig sieht das aus.
Donnerstag 06.03.2014
Am Morgen wurde ich geweckt durch das Gebrüll von Löwen, die irgendwo in der Nähe den neuen Tag begrüßten. Das ist schon ein Erlebnis, wenn man weiß,
nicht weit von einem streifen diese riesigen Katzen durch die Büsche und machen sich auch bemerkbar...
Gleich nach dem Aufstehen machten wir uns auf eine morgendliche Pirschfahrt mit einem Ausflug in die Salzpfanne.
Zum Frühstück waren wir wieder zurück in Halali. Da wir draußen frühstückten waren auch ein paar Tiere zwischen den Tischen unterwegs. Vor allem sah ich zwei große Gottesanbeterinnen. die eine ließ sich gern fotografieren, aber die andere, die auf der Lehne eines Stuhles saß, hatte wohl ein Problem damit und begann, mir mit ihren Fangarmen zu drohen. Ich dachte, das werden super Bilder und fotografierte weiter. Das war der Guten dann zu viel und sie tickte vollkommen aus. Sie warf sich mit allem Körpergewicht, das sie aufbieten konnte, gegen meine Kamera und meine Finger. Hui, bin ich da erschrocken und machte einen Hüpfer rückwärts. Als nächstes sah ich einen Käfer auf dem Rücken liegen und zappeln. Ich half ihm wieder auf die Beinchen. Aber nur kurze Zeit später lag er schon wieder auf dem Rücken. Einmal half ich ihm noch. Aber das Tierchen war so stur, dass es sich prompt wieder umdrehte. Tja, dachte ich, dir kann wohl nicht geholfen werden. Aber das war dann auch gar nicht mehr nötig, denn gleich kam ein Hörnchen angehuscht und hat sich aus dem Käfer ein Frühstück gemacht...
Nach dem Frühstück brachen wir wieder auf und die Safari ging weiter. Wir fuhren entlang der Etoshapfanne nach Westen und machten an mehreren Wasserlöchern halt. An einer kleinen, eingezäunten Raststation konnten wir aussteigen und uns die Füße vertreten. Natürlich gab es auch hier einen Cache. Als ich diesen suchte, wollte ich zwischen zwei Sträuchern durchgehen und konnte gerade noch stoppen, bevor ich mit dem Gesicht in eine riesige Spinne gerannt wäre, die gemütlich in ihrem Netz saß und auf Beute wartete. Auf der Weiterfahrt nach Okaukuejo kamen wir durch eine riesige Springbokherde und hatten viele Tiere zu fotografieren.
Mittags kamen wir in Okaukuejo an, wo wir eine längere Pause einlegten. Zuerst kaufte ich mir etwas zu essen, dann machte ich mich auf die Suche nach dem Cache, der hier an der Forschungsstation liegt, anschließend erklomm ich den Turm, um einen Rundumblick zu bekommen. Nach einem Besuch am Wasserloch, wo ich auch einige Tiere zu sehen bekam, setzte ich mich mit einem kühlen Rock Shandy in den Schatten und genoß das Leben.
Am Nachmittag brachen wir auf, um nach einer letzten Safarirunde den Nationalpark zu verlassen. Hierbei gab es natürlich wieder viel zu sehen und zu fotografieren. Kurz bevor wir die Grenze des Parks passierten, kamen wir an einem Giraffenkadaver vorbei, und im Vorbeifahren glaubte ich eine Hyäne zu gesehen zu haben. Wir drehten extra um, aber konnten keine Hyäne sehen. So konnte ich die mir aufgetragene Aufgabe, eine Hyäne zu fotografieren leider nicht erfüllen.
Im Etosha Safari Camp angekommen, bezogen wir jeder sein eigenes Häuschen und machten es uns bequem. Die kleinen Hütten waren sehr schön eingerichtet und die Duschen klasse gestaltet. Auf dem Weg zum Abendessen sah ich einen Regenschauer vor dem Sonnenuntergang niedergehen, was ein sehr schönes Bild war. Zum Abendessen gab es an einem Büffet alle möglichen afrikanische Leckereien und ich entschied mich für Oryx- und Elandsteak. Nach dem Essen blieben wir noch am Tisch sitzen und hörten der Livemusik zu. Später tanzten wir mit den Musikern und hatten viel Spaß dabei. Müde machte ich mich danach auf den Weg zu meinem Häuschen und wurde unterwegs Zeuge, wie ein Käfer eine Schnecke verspeiste.
Freitag 07.03.2014
In der Nacht hörte ich, wie sich ein Regen über das Land ergoss, aber schon auf dem Weg zum "späten" Frühstück, nachdem ich etwas länger schlafen konnte, war alles wieder trocken und warm. Vor dem Losfahren deckte ich mich im Souveniershop des Camps mit T-Shirts ein. Unterwegs machten wir einen kurzen Stop in Outjo, wo wir uns ein wenig umschauten. Aber bald ging es weiter zur Damara Mopane Lodge, wo wir unser nächstes Quartier hatten.
In der Damara Mopane Lodge war ich in einem kleinen Doppelhäuschen untergebracht, in dessen Garten lauter Gemüse angepflanzt war. Aber lange war ich nicht im Haus, denn ich machte mich gleich auf, um im großen Pool ein wenig zu schwimmen und anschließend auf einer Liege in der Sonne zu lesen. Dabei holte ich mir trotz eincremen einen leichten Sonnenbrand.
Später ging es noch auf eine Wanderung den Berg hinter der Lodge hinauf. Es waren richtig spitzige und scharfkantige Steine und wir mussten in der Hitze ganz schön schwitzen, da der Hang sehr exponiert in der prallen Nachmittagssonne lag. Aber es war prima, durch diese Landschaft zu gehen und von oben den Ausblick über die Ebene bis zum Brandbergmassiv zu haben.
Am Abend folgten wir einer namibischen Tradition und trafen uns zum Sundowner, wo wir uns bei einem Drink den Sonnenuntergang anschauten und so den Tag verabschiedeten. Die Damara Mopane Lodge hat dafür extra eine Plattform, von der aus wir den perfekten Blick auf den Sonnenuntergang hatten und die kühlen Getränke genießen konnten.
Zum Abendessen gab es heute Kudu und anderes Fleisch vom Buffet. Beim Nachtisch fiel mir allerdings eine Füllung aus dem Zahn. Ich hatte Angst, dass ich ab jetzt Zahnschmerzen hätte, aber nichts dergleichen, zum Glück.
Samstag 08.03.2014
An diesem Tag hieß es früh aufstehen und frühstücken. Dann ging es auch schon weiter. Unterwegs kamen wir an Welwitschias vorbei, endemische Pflanzen in Namibia, deren Samen nur in sehr regenreichen Jahren gedeihen. Die Exemplare, die wir sahen waren die jüngste Generation von 1926. Seither war es nicht mehr nass genug. Wir sahen weibliche und männliche Welwitschias.
Nach einer zweistündigen Fahrt erreichten wir den versteinerten Wald. Das sind riesige versteinerte Baumstämme, die mit der Zeit aus dem Boden gewaschen werden. Sehr interessant, nur die Guide-Dame, die mit ihren Jungs die Führung gemacht hat, war etwas lustlos und daher auch wortkarg, so dass wir die Bäume eher auf eigene Faust erkundet haben.
Dann ging es auch schon weiter nach Twyvelfontein, was übersetzt zweifelhafte Quelle heißt. Hier versuchte einst ein Farmer, sich niederzulassen, wurde aber nicht oft genug mit Wasser versorgt und musste dann aufgeben, die Ruine seines Hauses steht heute noch dort. Aber eigentlich ist diese Gegend für ihre Felsgravuren berühmt. Diesen schenkten wir dann natürlich auch unsere Hauptaufmerksamkeit. Ganz besonders bekannt ist die Gravur eines Löwen. Und auch ein Felsblock, der wohl als Unterrichtstafel gedient hat, wurde uns ausführlich erklärt. Dort sind viele verschiedene Tiere eingraviert aber auch die Fußabdrücke dieser, so dass man beim Spurenlesen genau Bescheid weiß, welches Tier wohin "gehupft" ist. An der unbeständigen Quelle gab es auch einen Earthcache zu finden und der Guide machte extra für mich einen Umweg dorthin, weil die Quelle in der Tour gar nicht eingeplant war. außerdem machte er auch ein Foto von mir vor Ort. Schließlich fuhren wir noch am verbrannten Berg vorbei zu den Orgelpfeifen. Das sind Basaltsäulen in einem kleinen Canyon.
Wieder auf Pad, machten wir an einem etwas schattigen Plätzchen Mittagspause, bevor es zum nächsten Besichtigungsziel ging
Der nächste Programmpunkt war die white Lady, eine berühmte Felsmalerei im Tsisab Canyon im Brandbergmassiv.
Am Parkplatz wurden wir von Agamen begrüßt die herumhuschten. Eine weibliche hatte sich im Schatten unter einem Wasserhahn, an dem die Guides sich
ihre Trinkflaschen auffüllten, auf die Lauer gelegt. Ich konnte beobachten, wie ein ahnungsloser Schmetterling sich an die feuchte Stelle unter dem
Hahn setzte und in diesem Moment auch schon verendete.
Mit unserem Guide Professor Markus ging es kurz darauf den Weg in den Tsisab-Canyon hinein. Unterwegs unterhielt ich mich mit Professor Markus
über Deutschland und er meinte, dass er unbedingt mal hin will. Nach vielleicht einer halben Stunde wandern erreichten wir die Felsmalerei und schauten
sie uns genau an. Auf dem Rückweg stolperte und stürzte ich ein bisschen und zog mir eine kleine Schürfwunde am Arm zu. Aber alles halb so wild.
Von der white Lady aus ging es dann zu unserem nächsten Übernachtungsort Uis. Hier mieteten wir uns ins Bed and Breakfast ein und gingen zum Abendessen ins Brandberg Rest Camp. Hier hatte ich dann auch zum erstenmal in Namibia Zugriff auf ein WLAN und konnte ein paar Bilder verschicken und den lieben Menschen in Deutschland schreiben, dass es mir gut geht. Zum Essen gab es Kudu-Steak.
Sonntag 09.03.2014
Nach dem Frühstück fuhren wir eine Runde durch Uis, ein sehr kleines, armes Dorf mit hoher Arbeitslosenzahl. Früher wurde hier Zinn abgebaut, jedoch wurde die Mine geschlossen. Heute werden aus dem Abraum der Mine Backsteine gemacht.
Dann ging es durch die Wüste Richtung Küste zur Robbenkolonie.
Am Parkplatz zur Robbenkolonie lag ein Stapel mit Walknochen, neben dem ich mich für ein Foto aufstellte. Dann ging es zur Robbenkolonie am Cape Cross. Hier war es bedrückend eng, ein Gestank nach Fisch und Verwesung lag in der Luft, überall zwischen den Robben lagen Leichen und trugen zur guten Luft bei. Aber natürlich war es auch interessant, die tausende von Robben zu beobachten und zu fotografieren. Wir durften uns nur auf dem Besuchersteg bewegen. Eine Robbe war auf dem Besuchersteg eingsperrt und fand den Weg nicht mehr hinaus. Ich wollte sie zum Ausgang treiben, aber auf halbem Weg dachte sich das Vieh "warum laufe ich eigentlich vor dem weg?", drehte sich um und griff mich an. Vor lauter Überraschung konnte ich mich beim wegrennen nicht richtig umdrehen und fiel voll auf die Fresse, was mir eine weitere Schürfwunde einbrachte.
Nach der Robbenkolonie fuhren wir entlang der Küste nach Süden und erreichten Henties Bay zum Mittagessen. Dieses kauften wir in einem Supermarkt und setzten uns zum Essen ans Meer. Während die anderen noch aßen, seilte ich mich kurz ab, um zu Cachen. Und dann ging es auch schon weiter an Wlotzkasbaken, einer inoffiziellen Siedlung, vorbei nach Swakopmund. Nach einer kurzen Rundfahrt durch die Stadt bezogen wir unser Hotel namens Europahof. Den Nachmittag und Abend hatten wir zur freien Verfügung und so wanderte ich durch die Stadt und schaute mich beim Cachen um. Ein uralter Landesteg, Jetty genannt, reicht weit ins Meer hinein. Von dort habe ich ein großes Panorambild der Stadt gemacht.
Nach dem Rundgang haben wir uns getroffen, um im Restaurant "The Tug" Fisch zu essen.
Montag 10.03.2014
Der Montag stand für uns zur freien Verfügung und ich nutze die Gelegenheit und ging gleich nach dem Frühstück los, um ein paar Caches zu finden. Zuerst hatte ich kein Glück, aber später im ausgetrockneten Swakop River Bed, das die südliche Grenze zwischen Stadt und Wüste bildet, fand ich zwei Dosen. Als nächstes stand das Dampflokomobil Martin Luther auf der Cacheliste. Dafür musste ich nur einen Kilometer durch die Wüste laufen. Das kam mir ewig vor. Das Dampflokomobil wurde aufgrund seiner Ineffizienz in der Wüste (versank oft im Sand und brauchte viel Wasser) einfach dort stehen gelassen und dem Verfall anheimgegeben. Später wurde zum Schutz vor weiterem Verfall ein Museum darum herum errichtet und ein Nachbau daneben gestellt. Leider war die Ausstellung geschlossen und ich konnte den Cache, der sich im Inneren befand, nicht finden. Aber für einen Blick durch das Fenster lohnte sich der Ausflug allemal. Jetzt musste ich langsam wieder zurück zum Hotel, denn draußen in der Wüste bekam ich dann doch ein wenig Durst und ich hatte noch einen guten Weg vor mir. Wieder erfrischt ging ich zum Supermarkt und kaufte mir ein süßes Stückle zum Mittagessen. Dann bin ich weiter durch die Stadt spaziert bis ich vor dem Swakopmund Museum Gerd und Doris beim Handel mit Himba-Frauen traf. Ich schloß mich ihnen an und wir begutachteten den Schnitzermarkt. In der Innenstadt, die richtig deutsch ist, trank ich in der Muschel einen Bananarama. Anschließend besuchten wir noch das Woermannhaus und die Kunstaustellung, die gerade darin war. Inzwischen war es schon später Nachmittag und ich legte mich im Hotel noch ein wenig aufs Ohr, bis wir uns alle wieder trafen, um in Kückis Pub zu abend zu essen. Da wir ja am Meer waren, aß ich ein Fisch-Cordon-Bleu.
Dienstag 11.03.2014
Nach dem Frühstück ging die Reise weiter in die Wüste hinein. Aber zuvor machten wir in Walfischbucht einen Stop um in der Lagune die Pelikane und Flamingos zu fotografieren. Hier gelangen mir richtig tolle Aufnahmen. Dann machten wir einen Abstecher zu den Salzgewinnungsfeldern südlich der Stadt.
Aber danach ging es richtig in die Wüste hinein. Bis zum Vogelfederberg, an dem wir ausstiegen und den wir bestiegen.
Und weiter ging die Reise zum Kuiseb Canyon. Wir fuhren zu einem Aussichtspunkt von dem aus man einen super Blick über den Canyon hatte.
Durch den Kuiseb Pass fuhren wir vorbei am südlichen Wendekreis weiter bis nach Solitaire, ein winziger Ort, der nur aus drei Häusern besteht.
Dort gibt es eine Wüstenbäckerei, wo es einen berühmten Apfelkuchen gibt, der uns als Mittagessen diente. Leider starb der Gründer der Bäckerei im Januar dieses Jahres 2014.
Von Solitaire aus fuhren wir in die Namib Desert Lodge. Wo wir unsere Zimmer bezogen und anschließend zum Sundowner in die Dünen aufbrachen. Das Abendessen war wieder sehr lecker und bei einer schönen Nacht im Freien.
Mittwoch 12.03.2014
Um 6 Uhr morgens fuhren wir ohne gefrühstückt zu haben zum Sossusvlei. Hier versandet der Tsauchab River in der Namib, wenn er denn einmal Wasser führt. Nachdem wir ins Sossusvlei hineingefahren waren, packten wir unsere Frühstückstüten aus und ließen es uns schmecken, während wir Schakale beobachteten und einen Heißluftballon in den noch nebelfeuchten Morgenhimmel steigen sahen. Dann fuhren wir weiter in die Dünen hinein bis zum Ende des Sossusvlei wo wir ausstiegen und uns ans Erklimmen der Düne direkt über dem Vlei machten. Von oben hatte man einen tollen Blick und man konnte die feinen Sandkörner über die scharfen Dünenkanten fliegen sehen. Den Weg hinunter wählten ein paar aus der Reisegruppe samt mir direkt. Kein Wunder, dass hinterher meine Beine rot waren vor lauter Sand der sich mit dem Gemisch aus Schweiß und Sonnencreme an diese klebte. Außerdem waren meine Schuhe voller Sand. Sogar in den Zwischenräumen, so dass ich sie Tage später innen aufgeschnitten habe, um ein Häufchen Sand von gut 200 Gramm herausrieseln zu lassen. Danach wanderten wir hinüber zum Deadvlei, wo schon seit über hundert Jahren kein Wasser mehr ankommt und nur noch uralte Baumskelette stehen. Da die Zeit so knapp war, dass wir eigentlich nur einen Blick darauf werfen konnten, ich aber den Cache dort finden wollte, legte ich den Turbo ein und rannte den anderen davon. So konnte ich den Cache noch finden, bevor wir wieder umkehren mussten. Auf dem Rückweg zum Auto sah ich allerlei Echsen über den heißen Wüstensand huschen. Anschließend fuhren wir noch zum Sesriem Canyon, wo ein Earthcache war. Unter starkem Zeitdruck rannte ich hinunter in den Canyon, beantwortete die Fragen des Caches und kam gerade rechtzeitig zur Abfahrt wieder oben an.
Zurück an der Namib Desert Lodge machte ich mich daran, die Antworten für den Earthcache zu geben und ihn zu loggen. Als ich damit fertig war, brachen wir auch schon ins Dune Star Camp auf. Das ist ein kleines Hauptgebäude auf einer Düne mit großer Balkonplattform. Rings herum sind kleine Häuschen mit Balkon angeordnet von denen jeder von uns eines beziehen durfte. Vor dem Toilettenhäuschen des Haupthauses saß eine fette Eidechse und guckte mich an. Das Klohäuschen selber war richtig toll, denn eine Wand war komplett verglast und man konnte beim Geschäfte verrichten den Blick über die weite Wildnis streifen lassen. Oder in die Nähe, denn direkt vor der Scheibe saß eine Schlange. Ich konnte sie fotografieren. Aber als ich kurze Zeit später wieder kam, war sie verschwunden. Schade. Dann ging es mit Chantelle Bosch auf eine Führung durch die Dünen. Sie zeigte uns viele kleine Tiere die hier leben und erklärte lauter interessante Dinge. Dann holte sie eine Dose hervor und setzte die Schlange, eine Schneiders Zwergpuffotter in den Sand. Jetzt hatte ich doch noch Gelegenheit, sie zu fotografieren. Nach der Wanderung gab es noch einen Sundowner, bei dem ich mir zwei Gin Tonic und ein Bier genehmigte. Vor dem Abbendessen zeigte Chantelle uns Sternenbilder des südlichen Sternenhimmels. Dann setzten wir uns alle hungrig an den Tisch und machten uns über das leckere Abendessen her. Zum Schlafen schob ich mein Bett auf Rollen auf den Balkon hinaus und schlief unter dem Sternenhimmel ein.
Donnerstag 13.03.2014
Nachts wachte ich aber oft auf, weil ich komisch geträumt hatte. Dafür konnte ich aber die Nacht richtig gut genießen und bekam sehr viel davon mit, was so alles passierte: Ich sah acht Sternschnuppen und einen Satelliten. Ich beobachtete das Kreuz des Südens und den Raben bei der langsamen Wanderung über den Sternenhimmel und ich beobachtete den Monduntergang. Etwas schaurig war es, als genau in dem Moment, in dem der Mond hinter dem Horizont versunken war, die Schakale begannen zu heulen. Was für ein Gänsehautfeeling. Nachdem der Mond aber untergegangen war, konnte man die Sterne nur umso besser sehen. Eine fantastische Nacht.
Noch vor Sonnenaufgang trafen wir uns wieder mit Chantelle, tranken etwas und begannen dann unsere frühe Morgenwanderung durch die Wüste. Chantelle zeigte uns viele Spuren von Tieren, die des nächtens unterwegs waren. Unter anderem sahen wir Spuren von Käfern, Rennmäusen, einem Goldmull und Skorpionen. Wir bekamen das Nest einer dancing white Lady Spinne gezeigt und Chantelle wollte einen Palmato Gecko ausgraben, war an diesem Morgen aber zu langsam. Nach dem Frühstück kehrten wir zurück zur Namib Desert Lodge, um unsere sieben Sachen zu packen und wieder aufzubrechen.
Die Fahrt ging über Naukluft ins Hochland hinauf, über Rehoboth, wo wir eine kurze Einkaufspause machten, zur Auas Safari Lodge in den Auasbergen südlich von Windhoek.
Jetzt waren wir in unserem letzten Nachtquartier in Namibia angekommen.
Vor dem letzten Abendessen machte ich noch eine Abendsafari mit Brit, auf der wir Giraffen im letzten Sonnenlicht beobachten konnten, ein Warzenschwein und viele Paviane und zwei Geier sahen. Außerdem sahen wir noch Wasserböcke aus Süd Afrika, Zebras, Oryx, Eland-Antilopen und Straußen. Dann war der letzte Abend gekommen. Beim Abendessen dachten wir an die gemeinsame schöne Zeit zurück und freuten uns über diesen grandiosen Urlaub. Dann ging es ins Bett.
Freitag 14.03.2014
An unserem letzten Tag fuhren wir wieder nach Windhoek und machten eine Tour durch Katutura, wo viele Menschen in Wellblechhütten leben.
Außerdem besuchten wir das Massengrab der Erschossenen, die nicht nach Katutura umgesiedelt werden wollten.
Mittagessen gab es dann in der Innenstadt im Craft Center und anschließend besichtigten wir noch den Tintenpalast, das Parlamentsgebäude, von außen
und den Sitz des Premierministers gleich nebenan von innen. Dort gibt es zwei große Wandgemälde. Das eine zeigt das Namibia, wie es die Weißen sehen,
das andere zeigt die Geschichte der Schwarzen in Namibia.
Dann war es Zeit zum Flughafen zu fahren und nach Deutschland zurückzufliegen.